Musikwettbewerb, vergrößertes Münchnerkontingent und vier neue Fahrgeschäfte.

Wir versuchen jedes Jahr möglichst vollständig über die großen und kleinen Neuheiten der Wiesn zu informieren. Deshalb wird dieser Artikel bis zum Oktoberfestbeginn fortwährend aktualisiert.

Boandlkramer erneut vor Herzkasperl

Die Nichtzulassung des Herzkasperlzelts hat 2024 für so viel Aufregung gesorgt, dass gar der Bewerbungskatalog angepasst wurde. Geholfen hat es durchaus überraschen nichts. Mit nur einem Punkt zieht die Boandlkramerei erneut am Herzkasperl vorbei uns bekommt den Platz des Musikantenzelts auf der Oide Wiesn. Wirt Josef Bachmaier will dennoch nicht aufgeben und sich 2026 erneut bewerben.

Vergrößertes Münchnerkontingent

Schon länger haben die Wirte der großen Zelte auf eine Vergrößerung der Reservierungskontingente gedrängt. Ihre wesentliche Hoffnung ist, den Umsatz erhöhen zu können, indem ein größerer Teil an Tischen - insbesondere an den Samstagnachmittagen - geleert und mit frischem Publikum befüllt werden kann. Ab sofort dürfen an den Wochenenden und dem Feiertag ganztägig 10 % der Kapazität für Münchner ohne Mindestverzehr reserviert werden. Bislang waren nur 7,5 % vor 15 Uhr hierfür vorgesehen.

Interessant wird sein, ob die Regelung durch diese Änderung auch für die Zelte interessant wird, die bislang auf ein Münchnerkontingent verzichtet haben. Weiterhin wäre wünschenswert, dass das Kontingent öffentlich ausgeschrieben werden muss. Wenn die Reservierungen, wie von manch einem Wirt seit Jahren praktiziert, unter der Hand an Stammgäste vergeben werden, werden schließlich nicht zwingend zusätzliche Plätze für Münchner frei. Es können auch reguläre Reservierungen dorthin verschoben werden, um Platz im frei vergebbaren Kontingent zu schaffen.

A Liad für d'Wiesn

Erstmals gibt es heuer einen Musikwettbewerb zur Förderung bairischer Musik auf der Wiesn. Dessen Ziel ist aller Ehren Wert, schließlich wackelt die trachtige Oktoberfestschar derzeit hauptsächlich zu angloamerikanischer Popmusik und Alkoschlagern auf den Bierbänken. Allerdings wird der Gewinner erst am 15. September gekürt und hat somit kaum eine Chance, noch rechtzeitig den Weg in die Münchner Gehörgänge zu finden. In der Regel kristallisieren sich wiesntaugliche Lieder den Sommer hinweg in anderen Bierzelten hinaus. Darüber hinaus sind die „Wiesnhits“, die wir jedes Jahr zugespielt bekommen, leider von schauderlicher Qualität. Der Wettbewerb müsste schon deutlich höherwertiges Liedgut zutage fördern, um Aussicht auf Erfolg zu haben. Mehr bairische Musik auf der Wiesn zu hören, sowohl alte als auch neue, wäre eine sehr begrüßenswerte Entwicklung.

Interessierte Teilnehmer müssen bereits bis Ende Mai ihr Werk der Stadt zur Verfügung stellen. Nach einer Auswahl durch eine Jury folgt im Juli eine öffentliche Abstimmung. Die beliebtesten drei Lieder werden am 2. August auf der Brass Wiesn forgestellt. In einer weiteren Abstimmung wird bis 15. September der Sieger gekürt, der am Presserundgang, lediglich zwei Tage vor Wiesnbeginn, vorgestellt wird.

Neue Fahrgeschäfte

Im Schaustellerbereich herrscht leider weiterhin branchenweit Tristesse. Große Neuheiten fehlen und somit kann auch die Wiesn nicht mit aufregenden neuen Fahrgeschäften brillieren.

Erstmals auf der Wiesn ist heuer das Karussell Swing Up.

Auch Happy Sailor, eine Berg- und Talbahn mit drehenden Gondeln, kommt erstmals auf die Wiesn.

Mit der Montgolfière kehrt ein Hochkinderkarrussel auf die Wiesn zurück. Den Fahrgeschäfttyp Samba Tower kennen Wiesnbesucher bereits von der Ballonfahrt. Neben der Höhe ist ein wesentlicher Aspekt des Karussells, dass Erwachsene zusammen mit Kindern fahren können.

Immerhin ein gänzlich neues Geschäft schafft es 2025 auf die Theresienwiese. Der Aussichtsturm Sky Lift ist im Wesentlichen ein Aufzug mit gläsernen Kabinen und baugleich zum im Video zu sehenden Look 360.

Mit der Achterbahn Heidi kehrt immerhin ein Großfahrgeschäft wieder auf die Wiesn zurück.